Achtung: undicht!

Chlor, das mit (Luft-)Feuchtigkeit reagiert, ist sehr korrosiv und greift viele Materialien an. Dabei bildet sich eine meist gelb-braune Paste, die unter anderem Metallhydride enthält – umgangssprachlich „Chlorbutter“ genannt. Chlor in Flaschen und Fässern ist bei Auslieferung grundsätzlich frei von Wasser (< 20 ppm) und somit auch frei von pastösen Chlorverbindungen. Dass diese bei der Chlorproduktion oder Lagerung beim Gaslieferanten entstehen, kann damit praktisch ausgeschlossen werden. Häufig anzutreffen ist das Phänomen, das auch nichts mit der Qualität des Chlors selbst zu tun hat, aber an bestimmten Stellen von Entnahmesystemen, wenn das Chlor mit Feuchtigkeit in Berührung kommt. Bevorzugt entstehen pastöse Chlorverbindungen an Querschnitterweiterungen: Dort durchströmendes Gas wird entspannt und kühlt ab. So bildet sich diese Paste zum Beispiel am Anschluss eines Vakuumreglers, wenn das Unterdrucksystem undicht ist und Feuchtigkeit hineingezogen wird. Deshalb sind professioneller Umgang mit und regelmäßige Wartung von Systemen, die mit Chlorgas arbeiten, wichtig. So lassen sich dieser unerwünschte Effekt und Korrosionsschäden weitgehend vermeiden.
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